Das deutsche Künstlerpaar Anna und Bernhard Blume (1936–2020 und 1937–2011) ist international für seine Schwarzweißfotografien bekannt.
Das Paar inszenierte performative Aktionen und hielt diese per Kamera fest. Es sind meist skurril arrangierte, häusliche Szenen. Dabei sind die beiden Künstler:innen selbst die Performer, sie mit Dauerwelle, Perücke und adrettem Kleidchen, er im kleinkarierten Anzug und mit Hut. Geschlechtermuster, Rollen und Klischees sowie Verhaltenskodexe des Bürgerlichen werden von den Blumes ironisch und komisch konterkariert. Kartoffeln fliegen durch die Luft, Scherben zerbrochener Teller bedecken den Küchenfußboden, Möbelkonstrukte brechen zusammen und Personen mit verzerrten Gesichtern hantieren mit allerlei Alltagsgegenständen. Was die Menschen auf den Bildern tun, ist alles andere als Regelkonform, es ist im besten Sinn ver–rückt.
Anna und Bernhard Blume führten jeden Schritt des künstlerischen Prozesses selbst durch - von der Bildkomposition über die Aufnahme bis zur Entwicklung und Vergrößerung der Fotos im Labor. Mit ihren Fotoserien persiflieren sie die kleinbürgerliche Welt der 1970er- und 1980er-Jahre. Inspiriert wurde das Paar dabei maßgeblich vom Aktionismus der 1960er-Jahre.
Anna und Bernhard Blume lernten sich als Student:innen der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf kennen, wo beide von 1960 bis 1965 studierten. Das Paar lebte und arbeitete in Köln. Ihre Arbeiten wurden bislang in internationalen Museen wie dem Museum of Modern Art in New York oder im Centre Pompidou in Paris gezeigt.
Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems zeigt groß- und mittelformatige Serien von Schwarzweißfotografien, ergänzt durch eine kleine Auswahl an farbigen Polaroids.
Kurator: Andreas Hoffer