Christa Hauer

Künstlerin. Galeristin. Aktivistin

© Galerie Kopriva, Foto: Elfriede Mejchar
12.04.2025-01.03.2026

Christa Hauer (1925 – 2013) war immer am Puls der Zeit. Ihr Engagement als Galeristin und Kunstmäzenin war von besonderer Strahlkraft. Anlässlich ihres 100. Geburtstags widmet die Landesgalerie Niederösterreich ihrem facettenreichen Wirken eine Ausstellung.

Galerie im Griechenbeisl: Ein Ort für Avantgarde

© Galerie Kopriva, Foto: Archiv Hauer-Fruhmann

Die österreichische Künstlerin und Bildhauerin Christa Hauer verbrachte die 1950er-Jahre hauptsächlich in Amerika. 1959 kehrte sie voller Tatendrang nach Wien zurück und eröffnete mit ihrem Mann, dem Maler Johann Fruhmann, eine Galerie. Ihr Vater Leopold Hauer stellte dem jungen Paar die leerstehenden Räume über dem geschichtsträchtigen Griechenbeisl im ersten Wiener Gemeindebezirk zur Verfügung. 

Hauer entwickelte die Galerie neben den beiden bereits etablierten Galerien Würthle und nächst St. Stephan schnell zu einem zentralen Forum für zeitgenössische Kunst. Sie behauptete sich damit in einer von Männern geprägten Kunstwelt als Galeristin. Insbesondere konzeptuell und konstruktiv arbeitenden Künstler:innen wurde eine Bühne geboten. 

Etablierte Künstler:innen feierten in der Galerie im Griechenbeisl ihre Premiere, wie Christian Ludwig Attersee, Maria Lassnig oder Martha Jungwirth. Darüber hinaus wurde auch jenseits des Eisernen Vorhangs entstandene Kunst präsentiert, um den Austausch zwischen Ost und West zu fördern. Innerhalb von zehn Jahren zeigte Hauer 122 Ausstellungen.

Schloss Lengenfeld: Ein kultureller Hotspot

Nach der Schließung der Galerie im Griechenbeisl im Jahr 1971 kauften Hauer und ihr Mann das Schloss Lengenfeld in der Nähe von Krems, um dort zu leben und zu arbeiten. Mit Ausstellungen, Theatervorstellungen, Konzerten, Festen und Symposien wurde es zu einem lebendigen Treffpunkt für Kunst- und Kulturinteressierte. Darüber hinaus war es auch Zentrum für innovative Ortsbildpflege, Umweltschutz und Bürgerbeteiligung. Hauers Initiativen in Lengenfeld trugen wesentlich zum kulturellen Aufbruch in Niederösterreich bei.

    Wegbereiterin feministischer Kunst

    Ab den 1970er-Jahren engagierte sich Hauer in der feministischen Kunstszene, unter anderem als Gründungsmitglied und erste Vorsitzende der Internationalen Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen (IntAkt). Ihr Einsatz für die Sichtbarkeit und Wertschätzung von Künstlerinnen war visionär und von großer Bedeutung. Weitere Mitglieder der Gruppe waren u. a. Renate Bertlmann, Ingrid Oppitz oder Linda Christanell.

    © Galerie Kopriva, Foto: Archiv Hauer-Fruhmann

    Leben und Vermächtnis

    Christa Hauer gehörte einer kunstsinnigen Familie an. Ihr Vater Leopold Hauer war Maler. Der Wirt des Griechenbeisl, über dem sie ihre Galerie eröffnete, war ihr Großvater Franz Hauer. Er förderte und sammelte bereits um die Jahrhundertwende Künstler wie Albin Egger-Lienz, Egon Schiele und Oskar Kokoschka. 

    Hauer und ihr Mann bauten eine beachtliche Kunstsammlung mit eigenen Werken und Arbeiten von Künstler:innen, die sie ausstellten und förderten, auf. Einen Großteil der Sammlung überantwortete Hauer den Landessammlungen Niederösterreich, die diese durch weitere Ankäufe auf einen Gesamtbestand von rund 1.600 Werken aus dem Familienbesitz Hauer-Fruhmann ausbauten.

    Aus diesem Fundus schöpfend zeigt die Ausstellung in der Landesgalerie Arbeiten berühmter Künstler:innen wie Martha Jungwirth, Richard Kriesche, Jürgen Messensee, Margot Pilz oder Karl Prantl. Die Erfolgsgeschichte der Galerie im Griechenbeisl sowie des Schloss Lengenfeld wird anhand von Kunstwerken, Archivmaterial, Katalogen, Plakaten, Ausstellungsrezensionen und Fotos veranschaulicht. Eine kleine Auswahl abstrakter Gemälde von Christa Hauer runden die Schau ab, die Einblick in das bewegte Leben einer Künstlerin, Galeristin und Aktivist gibt. 

    Kuratorin: Alexandra Schantl

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