Damir Očko (*1977, Zagreb) ist einer der bedeutendsten kroatischen Künstler seiner Generation. Bekannt ist er für seine kunstvollen Filme und ausgeklügelten Ausstellungen. Eigens für die Dominikanerkirche Krems hat Očko eine Pavillon-Architektur konzipiert, in der er seinen neuen Werkzyklus vorstellt.
Im Zentrum der Schau steht sein neuer Film The Dawn Chorus. Ausgehend von einem einfachen Motiv – dem einsetzenden Vogelgesang bei Tagesanbruch – porträtiert Očko in dem Film ein traumartiges Zusammenkommen seiner queeren Community. Durch Voguing, Tanz, Drag und Kostüme verwandelt Očko den Film in eine fröhliche Würdigung queerer Körper. Er thematisiert darin die potenzielle Schnittstelle zwischen eigenen Identitäten und Räumen, die der Vielfalt offenstehen. Der Film folgt einer präzisen Geräuschkulisse, die sich aus dem Klang bewegender Körper, Sprechchören und der Nachahmung von Vogelgesang ergibt. Es singt der lesbisch-antifaschistische Chor Le Zbor aus Zagreb.
Teil der Ausstellung ist außerdem eine opulente Installation mit dem Titel Spirits. Diese besteht aus Cocktailskulpturen, arrangiert mit ungewöhnlichen Materialien wie Schmutz von der Tanzfläche, Überbleibseln einer Dragparty, künstlichen Fingernägeln und Wimpern, altem Make-up und mit Puder bedecktem, faulem Obst. Die Cocktailgläser sind mit aussagekräftigen Titeln und Gedichten versehen. Dieser neue, mit wertvollen persönlichen Erinnerungen aufgeladene Werkzyklus stellt queere Identitäten, die Liebe und die gegenseitige Wertschätzung in den Mittelpunkt.
Kurator: Andreas Hoffer