Vielen ist Adolf Frohner als expressiver Maler und Bildhauer bekannt. Dass die Zeichnung einen großen, autonomen Korpus im Werk des Künstlers bildet, ist weniger geläufig. Zeichnen war für Frohner nicht nur Möglichkeit der Ideenfindung, sondern auch Instrument zur permanenten Selbstreflexion bis hin zur Selbsterkenntnis.
Zeichnung als Komplex
Wie komplex die Entstehung der Zeichnung für ihn war, beschrieb Adolf Frohner in einem Vergleich mit der Malerei. Der Akt der Farbmalerei bedeutete für ihn die Entscheidung für das Vitale. Den Bleistiftstrich versteht er als die bewusste Abwendung davon. Die Zeichnung „entsteht im Kopf“, so Adolf Frohner, für ihn bedeute sie Gleichnis.
Dialog der Künste
Die Ausstellung zeigt neben bislang unbekannten Skizzen aus den 1950er-Jahren Schlüsselwerke aus den 1960er-Jahren sowie Zeichnungen aus Frohners fruchtbarster Schaffenszeit der 1980er- und 1990er-Jahre.
Dabei werden thematische Schwerpunkte im Werk aufgegriffen und deren Schnittmenge mit Malerei und skulpturaler Kunst aufgezeigt. In chronologischer Folge erzählt die Schau vom Schaffensprozess Frohners und welche Bedeutung der Dialog künstlerischer Ausdrucksformen für diesen hatte.
Werkverzeichnis: Adolf Frohner. Zeichnung
Aus Anlass seines 15-jährigen Bestehens veröffentlicht das Forum Frohner begleitend zur Ausstellung den dritten Band des Werkverzeichnisses, der ebenso Frohners Zeichnungen gewidmet ist. Neben den Herausgeber:innen Dieter Ronte und Elisabeth Voggeneder zeichnen die Autor:innen Berthold Ecker, Susanne Neuburger, Joachim Rössl und Kristian Sotriffer für die Textbeiträge verantwortlich. Die im Kerber Verlag herausgegebene, 311 Seiten umfassende Publikation ist im Museumsshop erhältlich.
Kurator:innen: Dieter Ronte, Elisabeth Voggeneder