Flower Power
Eine Kulturgeschichte der Pflanzen
24.05.2025-15.02.2026
Warum wird die Jungfrau Maria oft mit einer Lilie dargestellt? Wieso pflückt Eva einen Apfel? Und weshalb war eine Tulpe Grund für den ersten Börsencrash im 17. Jahrhundert? Werke von der Gotik bis zur Gegenwart erzählen vom Symbolgehalt der Pflanzen und zeigen, wie tief die Natur in unsere kulturellen Vorstellungen und Praktiken eingebettet ist.
Pflanzen als kulturelle Symbole
Pflanzen geben uns Nahrung und geben uns Luft zum Atmen. Sie ermöglichen nicht nur unsere materielle Existenz, sie sind seit jeher auch Trägerinnen von Bedeutungen und Botschaften. In vielen Kulturen sind sie Sinnbilder für Liebe, Leben, Tod oder Vergänglichkeit.
Anhand von Werken bedeutender österreichischer und internationaler Künstler:innen sowie kulturgeschichtlichen Objekten und naturkundlichen Belegen stellt die Schau die Kulturgeschichte von rund 18 ausgewählten Speise-, Nutz und Zierpflanzen vor. Sie beschreibt, wie Herkunft, Verbreitung und Nutzung von Pflanzen die Welt verändert haben, warum wegen Pflanzen Kriege geführt oder Menschen versklavt wurden. Apfel, Lilie, Sonnenblume und Baumwolle sind in der Schau ebenso vertreten wie Wein, Tabak oder Kaiserkrone. Die Kaiserkrone avancierte im Barock zu einem Symbol für Macht und Reichtum. In den Gärten europäischer Adliger pflanzte man sie als Zeichen ihrer Stellung und ihres Einflusses. Ihre majestätische Erscheinung und die anspruchsvolle Pflege unterstreichen den hohen Status derer, die sich diese Pflanze leisten konnten.
Wenn die Pflanzen morgen von der Erde verschwinden würden, wäre in wenigen Wochen, allerhöchstens Monaten alles menschliche Leben erloschen, und in kürzester Zeit gäbe es keine höher entwickelten tierischen Lebensformen mehr auf unserem Planeten. Würde der Mensch dagegen von der Erde verschwinden, hätten die Pflanzen in nur wenigen Jahren alles zurückerobert, was wir ihnen entrissen haben, und sämtliche Spuren menschlicher Zivilisation wären in kaum hundert Jahren überwuchert. Das sollte eigentlich genügen, um das biologische Kräfteverhältnis zwischen Pflanze und Mensch zurechtzurücken.
Wertschätzung der Natur
Die Ausstellung ist eine bildgewaltige Hommage an die Pflanzenwelt. Sie thematisiert die Wichtigkeit, Bedeutung und den Einfluss von Pflanzen auf das Leben der Menschen und möchte zu einer tieferen Wertschätzung der Natur insgesamt beitragen.
Kurator:innen: Gerda Ridler, Martin Pfosser
Künstler:innen
Die Ausstellung präsentiert Arbeiten von bedeutenden Künstler:innen:
Ferdinand Andri, Lienhart Astl Umkreis, Peter Atanasov, Thomas Baumgärtel, Renate Bertlmann, Albert Birkle, Michaela Bruckmüller, Peter Candid, Carlo Cignani, Brigitte Corell, Jan van Dalen, Gunter Damisch, Hugo Darnaut, Regula Dettwiler, Katja Dimova, Johann Baptist Durach, Vilma Eckl, Astrid Esslinger, Adolf Fassbender, Thomas Feuerstein, Monika Fioreschy, Norbert Fleischmann, Sonia Gansterer, Dorothee Golz, Andreas Gursky, Gerhard Haderer, Peter Hauenschild, Markus Huemer, Lisa Huber, George Hurrell, Anna Jermolaewa, Johanna Kandl, Josef Kern, Ronald Kodritsch, Leopold Kogler, Herlinde Kölbl, Johann Knapp, Barbara Krafft, Paul Kranzler, Hans Kupelwieser, Maria Lassnig, Edgar Lissel, Franziska Maderthaner, Elfriede Mejchar, Abraham Mignon, Alois Mosbacher, Ursula Neugebauer, Michael Pacher Umkreis, Margit Palme, Klaus Pichler, Monika Pichler, Elisabeth Plank, Michael Powolny, Norbert Pümpel, Johann Baptist Reiter, Johann Michael Rottmayr, Bianca Regl, Bettina Rheims, Frenzi Rigling, Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, Gabriele Schöne, Luzia Simons, Stefan Simony, Joseph Karl Stieler, Erich Sokol, Christa Sommerer & Laurent Mignonneau, Carl Spitzweg, Ignaz Stern, Bernhard Tragut, Anna Tischler-Weber, Gerold Tusch, Timm Ulrichs, Maja Vukoje, Ferdinand Georg Waldmüller, Andy Warhol, Joseph Winterhalter der Jüngere und Leopold Zinnögger.