Brauchen wir moderne Kunst? Als Gründungsdirektor des Museums des 20. Jahrhunderts Wien (1962) war Werner Hofmann (geb.1928 in Wien – gest. 2013 in Hamburg) oft mit dieser Frage konfrontiert. Er setzte sich unermüdlich für die Positionierung der Moderne in Österreich ein und trieb die Internationalisierung der jungen Szene voran. Nicht nur als Ausstellungsmacher, sondern auch als Kunsthistoriker und Intellektueller war er ein widerständiger Denker. Mit der kühnen Theorie, die moderne Kunst aus dem Geist des Mittelalters, aus dem Manierismus oder der Karikatur hervorgehen zu lassen, hat er die Kunstgeschichte umgeschrieben. Heute gilt er als Doyen der europäischen Geistesgeschichte.
Die Ausstellung Hommage an Werner Hofmann (part 1). Biennale des Jeunes de Paris 1967 spürt Bezügen Hofmanns zur lokalen Kunstszene nach und rekonstruiert – nach fünfzig Jahren – die Pariser Schau junger Künstler:innen, bei der Werner Hofmann eine ungewöhnliche Kombination wählte: Er zeigte Werke des Malers Adolf Frohner (1934–2007) mit zwei spartenübergreifenden Objektund Installationskünstlern, Walter Pichler (1936–2012) und Richard Kriesche (geb. 1940). Neben den Leihgaben der Pariser Präsentation vermittelt die Ausstellung mit Dokumentationsmaterial einen umfassenden Eindruck der Pariser Schau und gibt mit Archivalien aus dem Fundus der Künstler Einblick in das Denken und die impulsgebende Figur Werner Hofmanns. Die Ausstellung ist Auftakt einer Serie zu Werner Hofmann.
Kuratorinnen: Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Elisabeth Voggeneder