Judith Zillich
# IKONEN
23.05.2025-17.08.2025
Judith Zillich verbindet in dieser Ausstellung in der galeriekrems Aspekte der traditionellen Ikonenmalerei mit ihrer persönlichen Perspektive. Während eines Stipendiums in Lwiw, Ukraine, beschäftigte sie sich mit der urchristlichen Symbolik hinter den schematisierten Darstellungen der Ikonen. Außerdem lernte sie traditionelle Maltechniken kennen. Ihre Herangehensweise betont die Präzision und Symbolik der Ikonenmalerei, bei der Gesichter nach geometrischen Schablonen und den Prinzipien des goldenen Schnitts konstruiert werden. Gleichzeitig interpretiert sie diese festgelegten Regeln für sich neu. In der seit Jahrhunderten tradierten Maltechnik der Eitempera-Malerei bannt sie eine zeitgemäße Interpretation des Frauenbildes und der Mutter-Kind-Beziehung auf Papier.
Spiel mit traditionellen Symbolen
Ihr Stil verbindet strenge Vorgaben mit subtilen Abweichungen, die emotionale und zwischenmenschliche Nuancen sichtbar machen. Sie spielt mit traditionellen Symbolen, um neue Ausdrucksformen zu schaffen, die sowohl die ursprüngliche Form respektieren als auch eine zeitgemäße Interpretation ermöglichen. Die Künstlerin zerlegt das Schema traditionell gemalter Figuren in ihre einzelnen Symbole und kreiert damit eine eigene Formensprache von Linien und Flächen. So formt etwa das wiederholte Symbol für die Hand des Kindes einen „Heiligenschein“ um den Kopf der Mutter.
Über die Künstlerin
Judith Zillich, geboren 1969 in Graz. Sie studierte von 1992 bis 1995 Philosophie an der Universität Wien und von 1994 bis 2000 Malerei an der Universität für angewandte Kunst Wien und der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs in Paris. Für ihr Schaffen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Theodor-Körner-Preis (2000) und mehrere Auslandsstipendien, zuletzt 2023 für Albanien. Ihre Werke wurden international ausgestellt, etwa im Kulturzentrum bei den Minoriten (Graz, 2021) und im Egon Schiele Art Centrum (2020/21).