Der New Yorker Joe Bradley (geb. 1975) ist bekannt für seine vielfältigen Arbeiten, die zwischen Figuration und Abstraktion verortet sind. Die Schau in der Kunsthalle Krems umfasst rund 70 Werke aus Bradleys jüngstem Schaffen, darunter Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen. Es ist die erste museale Ausstellung des US-Amerikaners in Österreich.
Von Matisse bis de Kooning
Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet Joe Bradley an einem vielschichtigen Oeuvre, das von zeichnerisch-comicartiger Figuration, Minimalismus und Colorfield-Elementen geprägt ist. Viele der Arbeiten weisen zudem ironische Züge auf, wie sie in post-konzeptioneller Kunst häufig zu finden sind. Seine Arbeiten wechseln stetig zwischen abstrakten und figurativen Elementen und beziehen sich auf die westliche Malerei-Tradition, die von Henri Matisse bis zu Willem de Kooning reicht. Bradleys aktuellste Bilder zeugen von malerischer Dichte in beeindruckender Farbpracht, versehen mit grafischen Akzenten.
Von Ironie zu gestischer Abstraktion
Bradleys frühe Werke in den späten 1990er-Jahren sind von einer nordisch-romantischen Landschaftsmalerei inspiriert. Später wendet er sich der monochromen Malerei zu, wobei seine „Modular Paintings“ an die minimalistischen Werke von Frank Stella und Ellsworth Kelly erinnern. Ab 2010 entstehen großflächige, gestische und informelle Bilder, die eine Mischung aus Abstraktion und Figuration zeigen. Seine Werke sind eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Prozessualität und Materialität der Malerei.
Internationale Ausstellungen
Joe Bradley wurde bereits in zahlreichen internationalen Museen ausgestellt, darunter im MoMA und im Whitney Museum in New York. Seine Werke befinden sich in bedeutenden Sammlungen, wie dem Buffalo AKG Art Museum im Staat New York und der Fondation Louis Vuitton in Paris.
Im Zentrum der Kremser Ausstellung stehen großformatige, farbenprächtige Gemälde aus Bradleys jüngstem Schaffen. Ergänzt wir die Schau mit reduzierten Zeichnungen und Readymade-Skulpturen, die das facettenreiche Werk des bedeutenden Gegenwartskünstlers darlegen.
Kurator: Florian Steininger