Die Frühlingsausstellung im Forum Frohner stellt zwei sehr gegensätzliche Künstler in den Mittelpunkt: Oswald Oberhuber (1931–2020) und Adolf Frohner (1934–2007). Sie gehören zwar einer Generation an, nehmen aber unterschiedliche Positionen ein. Während Frohners Weg von der klassischen Moderne, über Informel und Aktionismus zu einer Neuinterpretation des Realismus führt und der Schwerpunkt seines Schaffens um die menschliche Figur kreist, ist Oberhubers Werk nicht kategorisierbar. Er lehnt eine Festlegung im Formalen und Thematischen ab und postuliert die permanente Veränderung. Anfang der 1950er-Jahre war Oberhuber einer der ersten informellen Künstler Österreichs.
Highlights aus Privatsammlung
Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Sammlung der Brüder Christian und Stephan Ettl, deren Schwerpunkt auf Werken Oberhubers und Frohners liegt. Ihren Ausgang nahm die Sammeltätigkeit in den späten 1970er-Jahren an der Hochschule (heute Universität) für angewandte Kunst, wo sie mit den beiden Lehrerpersönlichkeiten zusammentrafen. Aus dieser persönlichen Begegnung entwickelte sich über Jahrzehnte eine umfangreiche Kollektion, deren Highlights nun erstmals zu sehen sind.
Oberhuber und Frohner
Frohner und Oberhuber begegneten sich in den 1970er-Jahren an der Angewandten. Frohner wurde 1972 als außerordentlicher Professor für Aktzeichnung an die Hochschule berufen. 1976 wurde er ordentlicher Professor. Oberhuber hatte seit 1973 einen Lehrauftrag für Bildnerische Erziehung. Ab 1975 leitete er die Meisterklasse für Grafik, 1979 wurde er Rektor. Ab 1986 übernahm Oberhuber die Klasse für Aktzeichnen und Abendakt von Frohner, der dann die Meisterklasse für Malerei leitete. Frohner und Oberhuber blieben in unterschiedlichen Funktionen für Jahrzehnte an der Hochschule und wirkten für die kommende Künstlerschaft prägend.
Kuratorin: Elisabeth Voggeneder