Die Ausstellung erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Künstlern aus völlig unterschiedlichen Kulturkreisen und beleuchtet ihre künstlerischen Berührungspunkte. 1961 lernen sich der aus Korea stammende Park Seo-Bo (*1931) und der österreichische Künstler Adolf Frohner (1934-2007) in Paris während ihres UNESCO-Stipendiumaufenthalts kennen. In einer Phase der Suche ist für beide die Avantgarde in der Kunstmetropole Paris – vor allem die informelle Malerei und die von Jean Dubuffet initiierte Art brut – ein wichtiger Impuls.
Nicht nur bei Park Seo-Bo, sondern auch im Frühwerk Adolf Frohner ist die Auseinandersetzung mit Struktur und Materialität als wichtigstes Ausdrucksmittel zentral. Die Pariser Jahre und die Idee des Aktionismus, die Frohner mit Hermann Nitsch und Otto Mühl 1962 mit der Aktion Blutorgel mitbegründete, führen zu seiner neuen künstlerischen Haltung.
Park Seo-Bo widmet seine spätere Arbeit der Zen-Philosophie. Es entsteht Ecriture, seine erste Werkreihe in der reduzierten Form der monochromen Malerei. Mit diesen Werken schafft er eine Schnittstelle zwischen buddhistischem Denken und dem Wissen der westlichen Kunstgeschichte. Heute gilt der in Seoul lebende Künstler als einer der führenden monochromen Maler in Korea und Mitbegründer der monochromen Malerei in Asien.
Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden Park Seo-Bos Werke der letzten Schaffensperiode, die in ein Gegenüber zu Frohners Werk der 1960er-Jahre gestellt werden. Fotografien, im Tausch erhaltene Kataloge, Zeitungsartikel und Briefe skizzieren den viele Jahre anhaltenden Dialog der beiden Künstler.
Kuratorin: Elisabeth Voggeneder