Plans of Our Own – Body as Home
Die britische Künstlerin und Architektin Martha Summers ist Anfang 2025 Artist in Residence von ORTE und arbeitet an einem Projekt, das versucht, mögliche Gemeinsamkeiten der Geschichte der Gender-Medikalisierung und der Formalisierung der Stadtplanung aufzudecken.
Ausgangspunkt der künstlerischen Annäherung ist der Vergleich zwischen dem paternalistischen Stadtplanungssystem und der staatlichen Gesundheitsversorgung für Trans-Menschen in Großbritannien – in beiden Bereichen bedarf es der Erfüllung diverser Kriterien, um die Bevollmächtigung für Änderungen am eigenen Heim oder am eigenen Körper zu erwirken.
Diese Kriterien tragen zur Festschreibung überkommener kapitalistischer wie CIS-heterosexueller Gesellschaftsnormen bei, da sie gewohnt einfache Zuordnungen, ganz gleich ob im architektonischen oder im Gender-Bereich gegenüber dem noch Unbekannten und Autonomen bevorzugen. Während des Aufenthalts in Krems hat Martha Summers Ideen von Eigentum und Gemeinwohl aber auch die Vernetzung menschlicher und nicht menschlicher Körper und Systeme beleuchtet. Sie erkundet Themen wie Autonomie, Macht und Boden und analysiert die Bedeutung vorhandener finanzieller Mittel für selbstbestimmte Änderungen ob am Eigenheim, an Grund und Boden oder am eigenen Körper. Das Projekt wirft einen historischen Blick auf die Geschichte sowohl der Medikalisierung des Geschlechts als auch jene der rechtlichen Formalisierung der Stadtplanung und kann durch diese Zusammenschau mögliche Parallelen und Kontrollmechanismen aufzeigen. Gleichzeitig stellt sie aktuelle DIY- und Hacker-Methoden vor, die zur Umgehung der Vorgaben des Planungs- wie des Gesundheitssystems praktiziert werden.
Do, 13.02.2025, 19.00 - 21.00 Uhr
Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs (VBKÖ)
Maysedergasse 2/28 (4. Stock, Lift)
1010 Wien
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird unter office@orte-noe.at gebeten.